Nationale Lehrerunion (National Union of Teachers-NUT)

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Krieg

Die Konferenz bestätigt die bestehenden Positionen der Union, welche sind:

1. Forderung nach dem sofortigen Rückzug der Truppen aus dem Irak
2. Ablehnung von militärischer Aktion oder Intervention in den Iran.

Die Globale Kampagne für Bildung hat berichtet, dass mehr als die Hälfte der Kinder, die keine Schule besuchen, heute in Ländern leben, in denen Kriege stattfinden. Die Konferenz stellt mit besonderer Sorge die große Flüchtlingskrise innerhalb und über die Grenzen des Iraks hinaus fest. Eine der Folgen davon ist die Unmöglichkeit von Bildung für die meisten Lernenden jeden Alters.
Weiterhin stellt die Konferenz auch fest, dass dieses Jahr den 60. Jahrestag der Vertreibung von 750.000 PalästinenserInnen aus ihrer Heimat markiert. Diese ungelöste Ungerechtigkeit führt dazu, dass die feste Überzeugung vieler Gegner der am meisten militarisierten Staaten der Welt verstärkt wird, dass wahrer Friede, Demokratie und Gleichheit nicht sind, was jene Mächte in diesen Konflikten der jüngeren Zeit anstreben. Die Konferenz gratuliert jenen Mitgliedern, die nachhaltige Partnerschaften mit Schulen in Palästina begründet haben und ermutigt Andere, das Gleiche zu tun.

Die Konferenz stellt weiterhin fest, dass Schulen auf zweierlei Weise aufgefordert werden, eine unterstützende Rolle in Krieg zu spielen:

Die erste ist die Entwicklung von Key Stage 4 Unterrichtsmaterialien, die von Kids Connection produziert werden, einer Werbeagentur, die Kinder zur Zielgruppe hat und für das Verteidigungsministerium arbeitet. Sie publiziert unter www.defencedynamics.mod.com. In dem Abschnitt für englische Sprache „Schreiben um zu argumentieren“ wird Information hauptsächlich aus der Sicht des Verteidigungsministeriums dargestellt. (Zum Beispiel gibt es keine Zahlen über Tote, Verwundete, Obdachlose oder Flüchtlinge.) Das verletzt die Verpflichtung auf Frieden und Gleichheit, die sich viele Schulen in ihren Aufgabenbeschreibungen gegeben haben und bricht das Gesetz über Bildung von 1996 (Sektion 56, Paragraphen 406 und 407), sofern LehrerInnen nicht zusätzliches Material beisteuern, um die ausgeglichene Behandlung solcher Themen zu gewährleisten, die vom Gesetz vorgeschrieben wird. Die Konferenz unterstützt die Union dabei, diese Themen mit dem Staatssekretär für Kinder, Schulen und Familien anzusprechen. Die Konferenz begrüßt die Antwort des Staatssekretärs an die Union, die klarmacht, dass das Ministerium diese Ressourcen oder Materialien nicht billigt, und dass die Themen, die von der Union in Bezug auf Sektionen 406 und 407 des Bildungsgesetzes von 1996 angesprochen wurden, mit dem Verteidigungsministerium besprochen werden sollen.

Die zweite betrifft den Missbrauch von Schulen für Rekrutierung durch das Militär. Gerade weil unpopuläre Kriege der jüngeren Zeit dazu beigetragen haben, dass die Zahl von Freiwilligen zurückgegangen ist, haben alle Zweige des Militärs ihre Rekrutierungsmethoden verbessert. Und wieder präsentiert militärisches Eingreifen in Schulen gewöhnlich eine parteiliche Sicht von Krieg, besonders weil es seine tödliche Wirklichkeit zugunsten von Versprechen von Reisen, des Erwerbs von Fähigkeiten und auch von Stipendien für höhrere Bildung verschweigt, die oftmals für junge Leute ansonsten nicht erreichbar sind, besonders in Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit.

Es ist wichtig, dass junge Menschen in die Lage versetzt werden, eine informierte Entscheidung zu treffen, ob sie sich im Militär verpflichten wollen, eine Entscheidung, die auf einer korrekten und vollständigen Beurteilung aller relevanten Fragen beruht.

Die Konferenz ist der Überzeugung, dass LehrerInnen und Schulen keine Wege für die Verbreitung von Werbung durch das Verteidigungsministerium sein sollten.

Die Konferenz stellt fest, dass die Veröffentlichung des Berichts des Joseph Rowntree Charitable Trusts mit dem Titel „Informed Choice“ („Auf Information beruhende Wahl“) alarmierende Implikationen für LehrerInnen und für die von ihnen unterrichteten SchülerInnen hat. Insbesondere stellt sie fest, dass das Leben im Militär oftmals beschönigt und die Risiken einer militärischen Karriere heruntergespielt werden.

Die Konferenz deshalb:

1. Gratuliert den KollegInnen im Educational Institute of Scotland für ihre Entscheidung, militärischer Rekrutierung in schottischen Schulen entgegenzutreten;

2. Stimmt zu, LehrerInnen und Schulen Unterstützung bei Widerstand gegen die Rekrutierungsaktivitäten des Verteidigungsministeriums zu leisten, die auf irreführender Propaganda beruhen;

3. Stimmt zu, an Protesten teilzunehmen, sofern durch US- oder britisches Militär militärische Aktionen gegen den Iran durchgeführt werden.

Die Konferenz beauftragt deshalb den Vorstand,

a) Professionelle Ratschläge für Mitglieder bezüglich ihrer Pflichten unter dem Bildungsgesetz von 1996 und dem Unions-eigenen Kodex über Berufliche Ethik zu erstellen, die die bestehenden rechtlichen Richtlinien berücksichtigen.

b) Mit einer großen Bandbreite von Organisationen im Kontext der langjährigen Verpflichtung der Union für Frieden und Abrüstung zusammenzuarbeiten zu suchen, einschließlich der Solidaritätskampagne für Palästine (PSC-Palestine Solidarity Campaign), um angemessene Materialien über Frieden und Militarisierung zu erstellen.

c) Ein Treffen von LehrerInnen, PädagogInnen, AktivistInnen einschließlich der Stop the War Koalition und anderen passenden Organisationen einzuberufen, um das Thema der Rekrutierung für das Militär in Schulen zu besprechen und bei der Entwicklung von angemessenen Ratschlägen zu helfen, in Übereinstimmung mit der rechtlichen und moralischen Verantwortung von LehrerInnen und Schulen.

d) Eine Kampagne zu starten mit dem Ziel, dass Information durch militärische Organisationen an junge Leute von Rekrutierungsaktivitäten getrennt wird.

e) Mit einer Kampagne dafür einzutreten, dass junge Menschen das Recht haben, nicht an Werbeauftritten des Militärs teilzunehmen; alternative Sichtweisen durch einen Vortragenden zu hören; Friedenserziehung neben Bildung über das Militär im Curriculum verankert zu haben.

f) Das Recht von LehrerInnen zu verteidigen, nicht an Aktivitäten teilzunehmen, die für Rekrutierung für das Militär werben, oder von denen sie meinen, dass sie eine parteiliche Sicht von Krieg und Leben im Militär darstellen.

g) Die positiven Wirkungen von Schulpartnerschaften mit und Bildungsreisen nach Palästina zu veröffentlichen und mehr Schulen und LehrerInnen zu ermutigen, daran teilzunehmen.

http://wri-irg.org/de/node/15205

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